Wildkräuter-Pesto

Wildkräuter-Pesto mit Erdnüssen und Erdnussöl

Heute gibt es endlich das versprochene Wildkräuterpesto bei mir. Die Sammelzeit ist am Höhepunkt, man findet nun wirklich alles schon im Überfluss, und die Kräuter sind noch jung und frisch. Ich habe Dir ja vor kurzem meine liebsten Wildpflanzen vorgestellt, bei meinem Kräuterspaziergang – Post: Ein Wildkräuter – Spaziergang

Wildkräuter-Pesto
Gemischte Wildkräuter

Ich weiss, meine Beiträge sind im Moment sehr GRÜN, aber Kräuter sind halt nicht rosa, der Frühling definiert sich über Grüntöne, und das färbt eben auch auf die Frühlingsküche ab. Keine Sorge, der Farbwechsel kommt bestimmt. Sollte die Arktis uns wieder in höhere Temperaturen entlassen, dann gibt es ja bald Erdbeeren und Rhabarber.

Zutaten für 3 Gläschen Pesto:

ca. 130 Gramm Parmesan, gewürfelt
130 Gramm ungesalzene, ungeröstete Erdnüsse
ca. 140-150 Gramm gemischte Wildkräuter(Brennnessel, Sauerampfer, Spitzwegerich, Giersch, Vogelmiere)
1/2 TL Salz
200 bis 250 ml kalt gepresstes Erdnussöl (Reformhaus), je nachdem wie weich das Pesto sein soll

Wildkräuter-Pesto
Sauerampfer, Spitzwegerich, Brennnessel …

Bei Pesto mit zarten Kräutern gebe ich keinen Knoblauch dazu, er wäre zu stark im Geschmack und würde dem Pesto eine gewisse Schärfe geben, die ich hier nicht haben möchte. Dieses Pesto ist mild und cremig.

Gib die Erdnüsse auf ein Backblech und röste sie im Backofen bei 160 Grad etwa 15 Minuten, bis sie duften. Lasse sie abkühlen. Fülle sie in einen Blender oder einen Blitzhacker, gib den Parmesan dazu und zerhacke alles grob. Nun kommen die Wildkräuter, das Salz und das Öl in das Gefäß und alles wird fein püriert. Wenn Du das Pesto dünnflüssiger möchtest, gib einfach noch etwas Öl dazu.

Wildkräuter-Pesto
Das fertige Pesto

Fülle das Psto in sterile kleine Gläschen, dichte die Oberfläche mit einer Schicht Öl ab und lagere es im Kühlschrank. Ungeöffnet hält es sich so mehrere Monate, aber meist lebt es nicht so lange.

Wildkräuter-Pesto
In Gläschen abfüllen und eine Schicht Öl darübergießen

Ganz toll ist auch eine „asiatische“ Variante dieses Pestos, ja warum denn nicht?  Es spricht nichts dagegen, arabische Couscousgerichte oder chinesische Nudelpfannen sowie Wokgerichte mit der vielseitigen grünen Paste zu krönen.
Den asiatischen Einschlag bekommst Du ganz einfach durch Sesam. Besorge Dir im Reformhaus kaltgepresstes Öl aus gerösteten Sesamsamen (das ist ein recht dunkles Öl) und Sesamkörner. Ersetze nun im Rezept die Hälfte des Erdnussöles durch das Sesamöl, nimm nur 100 Gramm Erdnüsse und füge 3 EL Sesamsamen hinzu. Sehr lecker ist es auch, wenn Du zu den Wildkräutern einige Stengel frisches Korianderkraut gibst, das bekommt man meist beim Türken oder Inder, es ist auch ganz leicht selbst anzubauen und wächst schnell, einfach Samen kaufen, einen tiefen großen Topf mit Erde füllen und aussähen.

Der sehr un-asiatische Parmesan ist allerdings unersetzbar, er gibt die Würze und Konsistenz, schmeckt aber nicht vor!
Pesto ist einfach unschlagbar gut zum experimentieren geeignet, also mache ruhig ein paar Varianten und spiele mit verschiedenen Ölen, die Wildkräuterzeit solltest Du aber auf jeden Fall jetzt nutzen, sie sind im Frühling  frisch und voller Kraft.
Mein Tip: Am liebsten sammle ich meine Wildpflanzen in den Murauen, das gilt natürlich auch für jeden anderen Fluß, der von einer Aulandschaft gesäumt wird. (Donau … ). In einer Au findet man vom Bärlauch bis zu Giersch, Brennnessel, Taubnessel usw. alles auf engstem Raum nebeneinander. So ein Tag in einer Au ist wie ein kleiner Urlaub, er gibt Kraft und Ruhe. Natürlich ist meine liebe Mascha immer mit von der Partie, sie hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass das Frauchen stundenlang am Boden hockerlt und Gott weiss was einsammelt (langweilig), aber nachher gehts immer zum Steckerlwerfen an den Fluß, und das ist die lange Stehzeit wert. Ausserdem kann man ja dazwischen ein paar Fliegen fangen …

Masch in den Murauen
In den Murauen bei der Murecker Schiffsmühle

 

Viel Spass bei der Wildkräuterjagd!

 

 

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Eine Antwort

  1. Hallo Karin habe das Pesto gleich nachgekocht und ein paar Gläser eingefroren. Das klappt prima hab ich letztes Jahr erprobt. Mußte allerdings nicht in die Murauen fahren „Unkraut“gab es in meinem Garten genug. Glg evelyn

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