Neben all dem guten Essen habe ich auf meinem Blog eines eindeutig vernachlässigt: das Trinken, und zwar das gesunde Trinken, zum Beispiel von selbstgemachten Eistees!
Ich weiss auch nicht, vielleicht hielt ich das Thema einfach für zu banal, zu selbstverständlich? Jeder Mensch weiß doch heute, dass es wichtig ist, viel zu trinken, und hier sind natürlich nicht Bier, Wein oder Cola gemeint! Ja ich weiß, Bier ist natürlich, es ist nahrhaft und unbestreitbar flüssig, auch Wein ist ja eigentlich nur Weintraube in flüssiger Form … oder so. Die zwei Liter Flüssigkeit, die täglich empfohlen werden, sollte man aber nicht mit Bier oder Wein abdecken.
Was trinkt man dann am besten? Wasser? Das ist dir zu langweilig? Perfekt, dann werde ich dir jetzt zeigen, wie ich meinen Flüssigkeitsbedarf abdecke, und was ich mit und aus Wasser mache, dass es nicht langweilig ist, und schick aussieht.

Ich bin mit Natursäften und Sirupen aufgewachsen. selbst gepresster Apfelsaft, Sirup aus Ribiseln, Ringlotten und Quitten, Holunderblütensaft und manchmal gab es für uns Kinder am Bauernhof gewässerten, leicht gezuckerten Most, das haben wir geliebt und uns gleich viel erwachsener gefühlt.
Fruchtsäfte aus dem Laden oder Getränke wie Cola oder Fanta gab es ganz selten mal im Gasthaus, und meist hatte ich dann stundenlang schluckauf! Auch meine Kinder sind so aufgewachsen, dazu kam die Liebe meiner Tochter zu Tee, und manchmal war es eben nur ein Krug Wasser mit Zitronenscheiben und Minzzweig. Trinken war nie ein Thema.
Dabei ist es heute, was unseren Zuckerkonsum betrifft, wohl eines der wichtigsten Themen überhaupt! Den wenigsten ist bewusst, wieviel Zucker sie täglich über Flüssigkeit aufnehmen, denn man sieht ihn ja nicht! Egal ob gekaufter Eistee, Sirup, kohlensäurehältige Prickelwässerchen, Molkegetränke oder Multivitaminsäfte (oje), es ist alles verheerend süß.
Bei IKEA, wo ich ja arbeite, gibt es zur Zeit die „Fit to Work“ Aktivität, bei der es um Ernährung und Bewegung geht. Ich habe die schöne Aufgabe, für diese Aktivität die Rezepte zu entwerfen, und wir möchten einfach versuchen, die häufigsten Ernährungsfehler aufzuzeigen und Verbesserungsvorschläge anbieten.
Unser erster Schwerpunkt war der Überkonsum von Zucker, und ich habe zwei Rezepte für sommerliche, frisch fruchtige Eistees ausgearbeitet, die ich dir nun hier vorstellen möchte. Ich liebe diese kalten, über Nacht angesetzten Teegetränke, man kann hier so kreativ sein, mit Früchten, Gewürzen, Kräutern und Gemüse (Gurke!), dass es immer toll aussieht und noch toller schmeckt.
Ich setze mir am Abend eine große Kanne an und habe den ganzen nächsten Tag ein leckeres, gesundes Getränk.
Wir starten mit asiatischen Aromen, einem
Lemon Ingwer Eistee, mit einer Grüntee – Basis

Zutaten:
3 EL Grüntee, nach Wunsch pur oder aromatisiert, z.B. Jasmin
3 Scheiben Naturzitrone
2 Stangen Zitronengras
4 Scheiben frische Ingwerwurzel
4 Scheiben Kiwi
3 EL Kandiszucker weiss (Braun geht natürlich auch, aber er färbt den Tee braun! Ein wenig modisches Empfinden darf auch bei Eistee mitmischen!)

Erhitze 1 Liter Wasser auf ca. 70-80 Grad Celsius, gib den Grüntee in das Teesieb und gieße mit dem Wasser auf. Lasse 3 Minuten ziehen.
Entferne nun das Teesieb mit dem Grüntee, füge Ingwer, Kiwi, Zitrone und Zitronengras in die Kanne hinzu und süße nach Belieben mit dem Kandiszucker.
Wenn du die Zitronengrasstangen zuvor ganz leicht mit einem Fleischhammer zerdrückst, geben sie noch mehr Aroma frei!
Stelle die Teekanne in den Kühlschrank und lasse alles über Nacht ziehen. Am nächsten Tag hast du einen erfrischenden Lemon Ingwer Eistee!

Anmerkung: Natürlich kannst du es gleich hardcore angehen, den Kandiszucker weglassen und den Tee ungesüßt genießen. Das würde ich dir allerdings nur empfehlen, wenn du auch sonst Tee zuckerfrei trinkst und dein Gaumen schon auf wenig Zucker umgestellt ist. Bei Ikea haben einige, als wir den Tee zur Verkostung in der Kantine zuckerfrei (leider) angeboten haben, den Geschmack als bitter und unangenehm empfunden. Und dieser „Schock“ verhindert natürlich meist einen zweiten Versuch.
Ich muss auch an dieser Stelle gestehen, dass ich überhaupt nicht zu den Menschen gehöre, die Zucker völlig verteufeln. Wie bei allen anderen Dingen kommt es nur auf die Dosierung an, und da ich ja sehr auf meine Ernährung achte, immer schlank war und kaum mit Mangelerscheinungen zu kämpfen hatte, sehe ich keinen Grund, das Süße ganz aus meinem Leben zu verbannen. Es würde mir fehlen, und somit dann den Hunger auf Zucker eher fördern! Also, lieber leicht gesüßter eigener Eistee, der dann auch schmeckt, und immer noch nur ein zehntel des Zuckers von gekaufter Ware enthält!
Unser zweiter Eistee ist wunderschön rot:
Roter Himbeertraum Eistee, mit einer Kräutertee – Basis

Zutaten:
3 EL Kräutertee
Eine Handvoll frische oder tiefgekühlte Himbeeren
3 Scheiben Naturorange
3 Sternanis
3 EL Kandiszucker weiss

Zum Kräutertee: Ich sammle und mische mir meine Kräutertees je nach Jahreszeit selber, dafür sammle und trockne ich das ganze Jahr über Kräuter, Blüten und Früchte, wie Holunderblüten, Schafgarbe, Minze, Melisse, Spitzwegerich, Hagebutten, Duftrosen, Birkenblätter, Brombeerblätter, Brennnesseln, Goldnessel, Ringelblumen, Salbei, Thymian, Kornblume und vieles mehr.
Meine Buchempfehlung dazu: (unbezahlte Werbung): „Das große Buch vom Kräutertee“
Kräutertee solltest du im Bioladen oder in der Apotheke kaufen, es gibt so viele leckere Sorten, die man auch immer wieder abwechseln sollte.

Erhitze 1 Liter Wasser auf ca. 90 Grad Cesius, gib den Kräutertee in ein Teesieb oder einen Teefilterbeutel und gieße mit dem Wasser auf. Lasse alles etwa 10 Minuten ziehen.
Entferne nun die Kräutermischung und gib die Himbeeren (leicht zerdrückt), den Sternanis und die Orangenscheiben sowie nach Belieben den Kandiszucker in die Kanne.
Stelle die Kanne nach dem Abkühlen in den Kühlschrank und genieße am nächsten Tag den schönen roten Eistee!
Praktisch und schön für diese und viele andere Teerezepte: die RIKLIG Teekanne von IKEA! (Werbung aus Überzeugung!)

Gerade beim Trinken sollte man kreativ sein und sich für den Tag eine gewisse Menge bereit stellen. Fülle dein Getränk in einen schönen Glaskrug und achte darauf, dass der Inhalt ansprechend aussieht, dann greifst du gleich viel lieber zu.
Garniere mit einem Kräuterzweig, (Rosmarin oder Minze), füge Zitrusscheiben oder frischen Ingwer hinzu, oder ein paar Apfelscheiben, das putzt sogar Tee aus dem Teebeutel auf!
Besonders lecker finde ich zum Beispiel auch Dattelwasser: Gib einen Liter Wasser mit einigen entkernten Datteln in ein Gefäß und lasse es etwa 30 Minuten ziehen. Fülle nun alles in einen Blender, püriere es fein und gieße durch ein Sieb ab … fertig! Geht natürlich auch mit dem Pürierstab!
Eine sehr leckere Limonade, die du gerade jetzt unbedingt probieren solltest, ist meine Gierschlimonade. Giersch treibt jetzt frisch, jung und saftig aus dem Boden und ist mega gesund. Das Rezept findest du in diesem Post:
Viel Spaß beim Ausprobieren, und vor allem beim Trinken!