Ja genau, nochmal Spinat. Ich habe dich gewarnt, es gibt einen zweiten Teil, weil im ersten Teil (Spinat, grünes Superfood für den Winter, Teil1), nicht alle gesunden Rezepte Platz gefunden haben. Aber, glaub mir, Spinat wird nie langweilig. Von Indien bis Kalifornien wird mit Spinat gekocht, und es gibt Millionen von Möglichkeiten.

Mit meinen heutigen Rezepten kannst du den Spinat auch gut in die Feiertage einbauen, denn es gibt eine herrliche Spinatcremesuppe mit Pastinaken und Walnüssen, und kleine, sehr hübsche Spinatpastetchen, die auf jeder festlichen Tafel toll aussehen.
Und wer sich über den Spinat beklagt, der muss auf den Hauptgang warten!
Solltest du dich hier jedoch für meine Mangoldpäckchen entscheiden, dann hat derjenige Pech gehabt … dann heißt es „No way out!“
Die Rezepte dieses Artikels habe ich wieder für die Zeitschrift KOCHEN und KÜCHE entwickelt, sie sind in der Ausgabe 5, 2020, erschienen.
Vorab gibt es von mir noch ein paar Gartentipps zum Spinat, wie zuletzt versprochen:

Spinat im Garten
Die Pflanze verträgt kühle Witterung sehr gut und gedeiht auch auf halbschattigen Plätzen. Spinat braucht sehr nährstoffreiche Böden mit ausreichend organischem Material, das Einbringen von Kompost einige Zeit vor der Aussaat ist also zu empfehlen. Er mag es eher feucht, in Trockenperioden sollte regelmäßig gegossen werden.
Spinat wird direkt gesät, man zieht Saatrillen von 2 cm Tiefe, wässert sie gut und bringt im Abstand von 1 cm die Samen aus. Darüber wird die Erde leicht angedrückt und nochmal befeuchtet. Es gibt eigene Samen für Sommer – oder Winteranbau, hier sollte man sich beim Samenkauf gut informieren (z.B. „CELESTA“ ein ertragreicher Sommerspinat, der erst spät schießt, oder „DOLPHIN“, eine robuste Wintersorte, die die kalte Jahreszeit im Beet übersteht).
Will man bis über den Winter ernten, sollte man das Beet zumindest mit einem Flies abdecken, noch besser ist ein Beettunnel. Auch im Gewächshaus gedeiht der Winterspinat prächtig!
Wenn die Pflänzchen einige cm aus der Erde gucken, sollte man die Reihen auslichten, sodass etwa alle 7 cm eine kräftige Pflanze stehen bleibt. Ausreichend gießen ist auch hier sehr wichtig.
Beikräuter sollten entfernt werden, auch lockeres Mulchen mit Grasschnitt oder Stroh mag der Spinat gerne.
Die Kulturdauer beträgt je nach Sorte und Witterung ca. 8 – 12 Wochen. Bei der Ernte werden die äußeren Blätter einer Pflanze gepflückt, je öfter geerntet wird, desto reichhaltiger sprießt der Nachwuchs!
Sät man alle paar Wochen eine neue Fläche aus, so hat man ständig frischen Spinat.
Bei meiner Mama funktioniert das im Winter sowohl im Folientunnel als auch im Gewächshaus sehr gut.
Natürlich hat nicht jeder einen Garten, meine Rezepte kannst du auch mit Tiefkühlware super nachkochen!
Spinat – Pastinaken – Cremesuppe
mit Walnüssen (Rezept für KOCHEN und KÜCHE 5, 2020)

Zutaten, für 4 kleine oder 2 große Suppenschalen
100 g Pastinaken, klein gewürfelt
1 mittelgroße Zwiebel, Gehackt
50 g Walnüsse, gehackt
100 g Spinat, gewaschen
3 EL Olivenöl
500 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
1 EL geriebene frische Ingwerwurzel
100 ml Sahne
Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebel darin etwas anbräunen, die Pastinaken zugeben und 5 Minuten rösten.
Die Walnüsse hinzufügen, etwas weiter rösten und mit der Brühe aufgießen.
Aufkochen lassen, dann den Spinat und den Ingwer in die Suppe geben und kurz zusammenfallen lassen.
Mit Salz und Pfeffer würzen, etwas abgekühlt mit der Sahne in einem Blender pürieren.
Mit gehobelten Pastinakenstreifen garniert anrichten.
Statt der Pastinaken schmeckt die Suppe auch mit Petersilienwurzeln sehr gut. Den Ingwer könntest du natürlich auch weglassen, er gibt dieser Cremesuppe jedoch das gewisse Etwas!

Die folgenden hübschen Pastetchen machen zwar etwas mehr Arbeit, aber sie sind auch ein Hingucker, und man kann sie ganz praktisch aus der Hand essen, während man am Aperitif nippt, auch kein Fehler, oder?
Spinat Pastetchen mit Fetakäse (Rezept für KOCHEN und KÜCHE 5, 2020)

Zutaten für den Mürbteig, für etwa 8 – 10 Pastetchen
350 g glattes Mehl
150 g kalte Butter, in kleine Stücke geschnitten
50 g Schmalz
1 Ei + 1 EL Wasser, leicht verschlagen
eine Prise Salz, Pfeffer
Zutaten für die Fülle
5 EL Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, fein gehackt
eine große Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
3 Knoblauchzehen, gehackt
ca. 500 g frischen Spinat, gewaschen und abgetropft
70 g Hartkäse, gerieben
70 g Fetakäse, zerbröckelt
1 kleines Ei
2 EL Semmelbrösel
1 EL Pinienkerne
1 Ei, getrennt, zum Bestreichen
Alle Teigzutaten rasch zu einem Mürbteig kneten, diesen in zwei Stücke teilen, eines mit 2/3 und eines mit 1/3 der Teigmenge.
Die Teile rund formen, etwas flach drücken, in Frischhaltefolie wickeln und etwa eine Stunde kühl stellen.
In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin glasig anbraten, Knoblauch und Lauch zufügen, weiterrösten bis der Lauch weich ist.
Spinat hinzufügen, gut durchrühren und zugedeckt zusammenfallen lassen.
Ein Sieb über eine Schüssel hängen, den Topfinhalt in das Sieb geben und den Spinat gut abtropfen lassen (die Flüssigkeit kann für Cremesuppen verwendet werden!).
Die Masse auf ein Schneidebrett geben und etwas zerhacken.
In einer Schüssel mit Käse, Ei, Bröseln und Pinienkernen mischen, kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ein 12er Muffinblech gut einfetten, einen schmalen Streifen Backpapier zuschneiden und so hineinlegen, dass die Enden überstehen, so kann man die fertig gebackenen Pasteten gut aus der Form heben.
Den größeren Teig etwa 3 mm dünn ausrollen, Kreise ausstechen, die größer als der obere Durchmesser der Formen sind, und die Formen damit auslegen.
Den kleineren Teig ebenfalls ausrollen und entsprechend viele Kreise als Deckel ausstechen (passgenau zum Durchmesser).
In der Mitte der Kreise ein kleines Loch als Schornstein für den Dampf ausstechen.
Die Fülle auf die Mulden verteilen, die Unterseite der Deckel mit Eiweiß bestreichen, auf die Fülle legen und gut mit der unteren Teigschüssel zusammendrücken.
Mit Eidotter bestreichen und mit etwas Sesam bestreuen, dann 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Backofen auf 180 ° C vorheizen, die Pasteten 30 Minuten backen, danach 10 Minuten ruhen lassen und aus der Form lösen. Am besten schmecken sie lauwarm, mit einem Dip aus Sauerrahm und Schnittlauch, dazu passt ein grüner Salat!

Die Pasteten schmecken auch kalt lecker, Du kannst sie also super als Fingerfood auf ein Picknick mitnehmen. Dann aber eher im Sommer …
Den Spinat hätten wir nun hinter uns, ich bin immer froh, wenn ich im Winter etwas Grün auf den Teller bringen kann, und er ist einfach ein Superfood, noch dazu ein heimisches!
Also viel Spaß mit den Rezepten, und nicht vergessen: Grün macht gute Laune!