Es ist schon etwas sehr besonderes, einen Lebenstraum in der Hand zu halten, mein erstes eigenes Buch, mein Holunderbuch, liegt nun tatsächlich in gebundener Version auf!

Vorgestern wurde ich von meiner Lektorin vom Leopold Stocker Verlag kontaktiert, dass die Bücher soeben frisch aus der Druckerei eingetroffen sind, und ich könnte meine ersten Exemplare am nächsten Tag entgegennehmen. Natürlich hatte ich eine schlaflose Nacht, denn erst jetzt betrachte ich die Entstehungsphase, die weit über ein Jahr beansprucht hatte, als abgeschlossen. Da kommen viele Gefühle zusammen, Freude, Stolz, Dankbarkeit, aber auch ein wenig Traurigkeit, dass es vorbei ist. Und natürlich sofort der Gedanke, der Wunsch: Wird es ein weiteres Buch geben?
Ich hoffe es inständig, denn es ist einfach unbeschreiblich!
Als Ende 2021 der Leopold Stocker Verlag, beziehungsweise meine Lektorin, Frau Irmtraud Weishaupt – Orthofer, an mich herangetreten ist, mit der Idee, ein Holunderbuch herauszubringen, dachte ich zuerst, ich solle nur ein paar Rezepte beisteuern.
Wie sich dann aber schnell herausstellte, meinte Irmtraud, ich könne das ganze Buch alleine gestalten. Das hat mich erst einmal erschlagen, dann aber schnell begeistert. Ich habe begonnen, ein Notizbuch zu füllen (ja, altmodisch, ich weiß), jede Idee wurde notiert. Oft bin ich mitten in der Nacht aus dem Bett gesprungen, weil mir eine Rezeptidee in den Sinn kam, und die wäre in der Früh bestimmt nicht mehr da gewesen!
Bereits im September 2021 wurden erste Rezepte mit den Beeren erprobt und forografiert, und das Chaos bei Fotoshootings im Hause Sidak nahm seinen Lauf. Bei fünf Katzen passiert es schon mal, dass eine Samtpfote durch das fertige Setting marschiert, alles umwirft und dann erschrocken flüchtet. Und eine Spur der Verwüstung hinterläßt (das ist mehr als ein Mal passiert!)

Das Buch war letzten Endes weit mehr Arbeit, als ich gedacht habe, aber dieser Prozess hat mein Leben auf eine Art bereichert, wie ich es nicht erwartet hätte. Mein Blog ist ein Hobby, ich tue niemandem weh, wenn mal ein Foto nicht so toll ist oder ein Rezept nicht so gut funktioniert (Was ich aber nicht hoffe!). Schließlich bieten wir Blogger unseren Content gratis an, und keiner ist gezwungen, es zu konsumieren.
Aber wenn ein interessierter Leser Geld für ein Buch ausgibt, kann er mit Recht erwarten, dass der Inhalt sinnvoll und schön gestaltet ist. Die Verantwortung, die man als Autor trägt, ist sehr groß, denn so ein Buch kostet den Verlag viel Geld, und wenn es dann kein Erfolg wird, so liegt die Schuld zu einem großen Teil am Verfasser.
Ich habe viel Liebe, Zeit und Energie in dieses Buch gesteckt, und ich hoffe inständig, dass es vielleicht einigen Menschen Freude bereitet, dass sie Rezepte nachkochen, Tee nach meinen Vorgaben zusammenstellen, einiges für die Hausapotheke zusammenbrauen und einfach den Holunder lieben wie ich es tue.

Ich bin weder gelernte Köchin, noch Fotografin, Wissenschaftlerin oder professionelle Buchautorin, ich bin einfach ein begeisterter Autodidakt, und das darf man diesem Buch ruhig anmerken. Was mir allerdings geholfen hat, war meine Ausbildung zur Kräuterpädagogin, die ich 2021 bei der Vitalakademie absolviert habe. Das kann ich jedem begeisterten Wildpflanzenliebhaber ans Herz legen!
Mein Buch hat 184 Seiten und gliedert sich in zwei Teile: einen allgemeinen Teil und einen Rezeptteil. Der allgemeine Teil umfasst Geschichte und Mystik, Botanik, Inhaltsstoffe und Volksheilkunde, die Rezepte gliedern sich in jene mit Blüten und jene mit Beeren.
Ich habe im Folgenden – etwas unprofessionell – die Seiten der Inhaltsangabe abfotografiert, für all jene, die es ganz genau wissen wollen.
Ich möchte im Laufe dieses Jahres immer wieder, passend zur Saison, ein Proberezept posten, sozusagen einen Gratis Auszug aus dem Holunderbuch, der hoffentlich neugierig auf MEHR macht! Ein wenig Werbung in eigener Sache muss hier einfach sein.
Zur Zeit kannst du wunderbar die jungen Blätter des Holunderstrauches sammeln und trocknen, für Teezubereitungen. Es folgt also ein
Kleiner Auszug aus dem Holunderbuch, über Holunderblätter
Die Blätter des Holunderstrauches sollten von April bis Anfang Juni gesammelt werden, denn so jung verfügen sie über den höchsten Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen.

Als Teekraut sind die Blätter nicht so bedeutend wie die Blüten, dennoch können sie im Frühling frisch als Bestandteil von harntreibenden, blutreinigenden, entschlackenden Frühlingskur – Teemischungen gute Dienste leisten (z.B. gemischt mit jungen Birkenblättern und Brennnesselspitzen).
Zum Trocknen sind ebenfalls die jungen Blätter wie oben beschrieben zu verwenden, man schneidet sie mit einer Schere vorsichtig vom Strauch, legt sie möglichst locker auf Dörrgitter auf und lässt sie trocknen, auch hier ist direktes Sonnenlicht zu vermeiden. Die Blätter sollten immer im Ganzen gedörrt und erst danach zerkleinert werden, ansonsten geht wesentlich mehr ätherisches Öl verloren!
Die Blätter können problemlos an der Luft trocknen, da hier das Verfärben keine Rolle spielt (Blüten behalten im Dörrgerät bei 35°C ihre schöne Farbe besser als beim Lufttrocknen), schneller geht es jedoch wiederum im Dörrofen bei konstanten 35°C.
Zum Lagern werden die getrockneten Blätter etwas zerkleinert, da sie sonst sehr voluminös sind und zu viel Platz beanspruchen. Gelagert wird das getrocknete Gut lichtgeschützt in Schraubgläsern.
Achtung: sowohl frische als auch getrocknete selbst gesammelte Holunderblätter müssen bei der Teezubereitung einige Minuten auf über 80°C erhitzt werden, um das ansonsten austretende Gift Sambunigrin unschädlich zu machen!
Die Blätter sind reich an Gerbstoffen, Flavonoiden und ätherischen Ölen. Eine Abkochung aus Holunderblättern hilft vor allem bei Verstopfung, wirkt blutreinigend, entschlackend, wassertreibend und stärkt die Immunkraft.
Bei unzureichender Nierentätigkeit oder einer beginnenden Blasenentzündung regt ein Blättertee den Harnfluss an und fördert so die Ausscheidung von Viren und Giftstoffen. Für Teemischungen eignen sich wiederum Kräuter mit ähnlicher Wirkung (Goldrute, Birkenblätter, Brennnessel …).
Teemischung mit Holunderblättern gegen Blähungen:
20 g Holunderblätter
20 g Pfefferminze
10 g Fenchelsamen
10 g Anissamen

2 EL der Mischung mit 250 ml Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen und 2 Minuten köcheln, dann zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und heiß in kleinen Schlucken trinken, bei Bedarf 3 Tassen täglich.
Allen Kräuterteeliebhabern möchte ich sagen, dass ich das Teekapitel im Holunderbuch sehr ausführlich gestaltet habe, und mit vielen Tipps zur Zubereitung aus Blüten, Blättern, Rinde und Beeren, und etlichen Rezepten für Teemischungen.
Weiters findet sich ein Kapitel über das Räuchern in meinem Holunderbuch. Hier nun ein kleiner Textauszug aus dem Kapitel:
Räuchern mit Holunder
„Grundsätzlich können alle Pflanzenteile des Holunders getrocknet und verräuchert werden, Rinde, Mark, Blüten, Blätter, Beeren und Wurzeln.
Nun gibt es beim Räuchern zwei Ausgangssituationen:
Die „Wohlfühl – und Entstpannungs“ Räucherung und die Ritualräucherung. Da letztere ganze Bücher füllt, soll hier hauptsächlich gezeigt werden, wie wir mit dem Rauch von Holunder Momente der Ruhe, des Genießens und der Harmonie erleben können. Hierfür sind die getrockneten Blüten und Blätter, aber auch getrocknete Beeren, bestens geeignet.“

Die Entspannungsräucherung ist Teil meines Lebens und hilft mir oft, zur Ruhe zu kommen. Daher musste dieses Ritual mit ins Buch, auch wenn ich natürlich dieses Thema nur „anstupse“, denn es füllt mittlerweile zahlreiche Werke bekannter Räucherprofis. Trotzdem gibt es eine kleine „Geschichte des Räucherns“, und Rezepte für zwei Räuchermischungen.
Und zuletzt, damit die Freude auf die Holunderblüte richtig groß wird, noch zwei Rezeptfotos aus dem Holunderbuch:
Holunderblüten – Kräutersirup mit Essig, „Holundershrub“
Holunderblüten – Powerriegel


Ich würde mich unglaublich freuen, wenn dieses Holunderbuch in dein Bücherregal – und in deine Küche – einzieht und dir vielleicht Freude und Inspiration bringt.
Erwerben kannst du es online natürlich direkt beim Leopold Stocker Verlag, auf Amazon, Thalia, Weltbild , Bücherquelle, und in einigen Tagen auch in diversen Buchhandlungen.
Ich möchte mich hier auch noch beim Verlag herzlichst bedanken für die überaus angenehme Zusammenarbeit und die wunderschöne Umsetzung des von mir gelieferten Materials. Bei meiner Lektorin Irmtraud bedanke ich mich für das in mich gesetzte Vertrauen, die liebevolle Zusammenstellung der vielen Kapitel, Rezepte und Fotos, und für die Möglichkeit, einen Lebenstraum wahr werden lassen zu können.
Was meine unglaublich tolle Familie betrifft, so findet sich diese in meiner Danksagung im Buch, ohne meine Eltern, meinen Partner und meine Kinder wäre ich nicht der Mensch, der ich jetzt bin!
Zuletzt verlinke ich dir hier noch einen Beitrag über eines meiner Lieblings Wildkräuter, welches gerade Saison hat, den Giersch!
Ich wünsche dir ein tolles Holunderjahr, und wenn du Ideen und Anregungen brauchst … auf in die Buchhandlung! Viel Spaß!