Ich habe in den letzten Jahren keine Rezepte für Weihnachtskekse gepostet. Was nicht heißt, dass ich nicht gebacken habe. Aber der Antrieb, daraus einen Blogbeitrag zu machen, war einfach nicht vorhanden. Dafür verrate ich dir heuer gleich mehrere meiner absoluten Favoriten, denn bei Weihnachtskeksen werde auch ich zum Wiederholungstäter. Ich probiere auch hier immer Neues aus, aber dann gibt es einfach ein paar Teige, die so gut sind, dass wir sie vermissen würden.
Ich backe meine Kekse immer recht spät im Dezember, ich mag es gerne, wenn sie frisch sind, und würde ich sie schon im November backen, so hätte ich zu Weihnachten einen leeren Keksteller. Mit dieser Erfahrung lebe ich sicher nicht alleine!
Und das Gerücht, dass die Kekse zu Weihnachten keiner mehr will, ist eben – ein Gerücht. Denn gute Kekse mag man immer!
Du hast also noch genug Zeit, um vielleicht den einen oder anderen Weihnachtskeks von mir nachzubacken. Deshalb gibt es heute kein großes Bla Bla, wir starten gleich mit den Rezepten.
Und wenn ich da aus meinem Küchenfenster hinaus schaue auf meinen wunderschön verschneiten Garten, dann ist das endlich mal eine Vorweihnachtszeit, die richtig Lust macht auf einen stundenlang eingeschaltenen Backofen, etwas Chaos in der Küche, Zimtduft und vielleicht ein Gläschen Met beim Ausrollen, … ich glaube wenn ich den Blogpost fertig habe, werde ich auch noch etwas backen. Und Met trinken!
Linzer Blümchen

Dies ist mein bevorzugter Linzer Teig. Sehr zart und mürb, und auch nach 3 Wochen noch wie frisch. Woher ich das weiß? Na, weil ich mir immer ein paar Kekse davon verstecke … für nach Weihnachten!
300 g Dinkelmehl glatt
100 g Walnüsse, gerieben
200 g Butter, klein gewürfelt, kühl
100 g Staubzucker
1 TL Vanillezucker
2 Eidotter
Mische Mehl, Walnüsse und Zucker, mache in die Mitte der trockenen Zutaten eine Mulde, in diese kommen Butterwürfel und Eidotter.
Knete nun alles rasch zu einem Mürbteig, sollte die Masse zu trocken sein, so gib ein klein wenig eiskaltes Wasser dazu.
Forme den Teig zu einer flachen Scheibe, wickle sie in Frischhaltefolie und lasse den Teig eine Stunde kühl rasten.
Rolle den Linzerteig etwa 3 mm dick aus, stich Blumen aus, die Hälfte dieser Blümchen bekommt in der Mitte nochmal ein Loch ausgestochen. Lege die Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech.
Backe bei 180 °C etwa 11 Minuten. Lasse die Kekse kurz abkühlen, bestaube die gelochten Blüten mit Staubzucker.
Klebe die ausgekühlten Kekse, ganze Blume unten, gelochte oben, mit einer schön hellroten Marmelade zusammen (z.B. Ribiselgelee).
Pistazienaugen

Pistaziengebäck schmeckt immer speziell und edel. Und bevor mich die Augen lange anstarren, sind sie auch schon im Mund verschwunden.
70 g Dinkelvollkornmehl
80 g Weizenmehl, glatt
70 g Pistazien (ungeröstet, ungesalzen!), gerieben
50 g Staubzucker
1 TL Vanillezucker
130 g Butter, gewürfelt, kühl
1 Dotter oder ein kleines Ei
ein verquirltes Ei zum Bestreichen
Rotes Gelee (Himbeere, Ribisel …) zum Füllen
Für die Eiweißspritzmasse etwa 1/2 Eiklar und 4 EL Staubzucker
Mische Mehl, Pistazien und Zucker, mach in die Mitte eine Mulde, in diese kommen Butter und Ei.
Knete alles rasch zu einem Mürbteig. Halbiere die Masse und forme zwei Rollen zu je ca. 3 cm Durchmesser.
Schneide 1 cm breite Stücke von den Rollen ab und forme sie zu einer Kugel, drücke diese ein wenig flach.
Lege alle geformten Teigstücke auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und drücke mit einem runden Kochlöffelstielende (was für ein Wort) kleine Vertiefungen in die Mitte. Bestreiche mit dem verquirlten Ei.
Backe die Augen bei 180°C ca. 12 Minuten, lasse sie völlig abkühlen.
Für die Spritzglasur mische Eiklar und Zucker und mixe sie auf hoher Stufe, bis eine spritzfähige weisse Masse entstanden ist. Wenn diese noch rinnt, gibst du etwas Staubzucker hinzu.
Fülle die Glasur in einen Minispritztsack mit kleiner Öffnung und dressiere einen Kreis um die Augen.
Erwärme das Gelee und fülle damit die Mulden innerhalb des gespritzten Kreises. Auch das geht am besten mit einem Spritzsack.
Zimt – Walnussbissen

Dieser Keks ist mein absoluter Favorit. Zimtig und so mürb, dass er sofort auf der Zunge zergeht. Und er benötigt keine Nachbearbeitung, er kommt aus dem Ofen und ist fertig!
150 g Dinkelmehl glatt
50 g Walnüsse, gerieben
100 g Butter, gewürfelt, gekühlt
80 g Staubzucker
1/2 TL Zimt
1 Eidotter
1 Eiklar zum Bestreichen
Walnusshälften oder Pekannusshälften zum Belegen
Mische Mehl, Nüsse, Zucker und Zimt, füge Butter und Dotter hinzu und knete alles rasch zu einem Mürbteig. Forme eine flache Scheibe, wickle sie in Frischhaltefolie und lasse den Teig eine Stunde ruhen.
Rolle den Teig 5 mm dick aus, stich Kekse aus und lege diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Verquirle das Eiklar und bestreiche die Kekse damit, belege zuletzt jedes mit einer Nusshälfte. Drücke diese ganz leicht in die Masse.
Backe die Kekse bei 180°C etwa 12 Minuten.
Kokosbäumchen

Durch das Kokosett und die Orangenmarmelade schmecken die Kekse ein wenig nach Karibik. Kann nicht schaden, im Winter!
150 g Dinkelmehl, glatt
80 g Kokosett
70 g Staubzucker
etwas geriebene Tonkabohne (optional, aber oberlecker)
1 TL Vanillezucker
110 g Butter, gewürfelt, gekühlt
1 großer Dotter
Orangenmarmelade zum Füllen
Weisse Kuvertüre zum Bestreichen, etwa 100 g
Kokosett zum Bestreuen, sowie bunte Knusperkugeln
Mische Mehl, Kokosett, Zucker und Tonkabohne, mache eine Mulde in der Mitte, in diese kommen Butter und Dotter.
Knete alles rasch zu einem Mürbteig, forme eine flache Scheibe, wickle sie in Frischhaltefolie und lasse den Teig eine Stunde rasten.
Rolle den Teig 3 mm dick aus und stich Bäumchen aus. Lege sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und backe sie bei 170°C 12 Minuten.
Klebe je zwei Kekse mit der Orangenmarmelade zusammen und lasse sie trocknen.
Schmelze nun die weisse Kuvertüre vorsichtig im Wasserbad, weisse Kuvertüre ist sehr empfindlich und klumpt schnell, wenn sie zu warm wird!
Ich verwende die weisse Kuvertüre von Josef Zotter, die ist einfach ein Traum. Ich bin immer froh, wenn es etwas zum Ausschlecken gibt, nachher! (unbezahlte Werbung aus Überzeugung!).
Bestreiche eine Seite der Bäumchen mit der Kuvertüre, bestreue sie mit Kokosett und füge ein paar bunte Knusperkugeln hinzu.
Haselnussstangerln

Mürbes Spritzgebäck gehört unbedingt auf den Keksteller, ich mag Spritzmassen am liebsten mit Nüssen.
200 g weiche Butter
80 g Staubzucker
1 TL Vanillezucker
1 großes Ei, zimmerwarm
200 g Weizenmehl, glatt
200 g Haselnüsse, gerieben
Als ersten Arbeitsschritt empfehle ich dir unbedingt, die Haselnüsse im Backofen zu rösten. Verteile sie auf einem Blech und backe sie bei 160°C etwa 10 Minuten. Wenn du sie nun etwas zwischen den Händen reibst, fallen die braunen Häute zum Großteil ab, ich gehe dann mit dem Blech ins Freie und puste sie an, sodass die Häutchen wegfliegen.
Wenn die Nüsse ganz abgekühlt sind, kannst du sie reiben.
Schlage mit dem Mixer die Butter und den Zucker weissschaumig. Füge das Ei hinzu und mixe eine weitere Minute, bis du eine sehr cremige Masse hast.
Füge Mehl und Nüsse hinzu und mixe auf kleinster Stufe, bis alles vermischt ist.
Bereite einen Spritzsack mit einer 12er Sterntülle vor, sowie ein Backblech mit Backpapier. Heize den Ofen vor auf 180 ° C.
Bei Spritzgebäck ist es sehr wichtig, schnell zu arbeiten, und den Teig auf mehrere Partien in den Spritzsack zu füllen, da der Teig durch die Handwärme weich wird, und das Spritzmuster dann verrinnt.
Spritze etwa 5 cm lange Stangen auf das Blech, ich stelle das Blech nun vor dem Backen immer 10 Minuten in die Kälte, damit das schöne Muster vom Spritzen beim Backen erhalten bleibt (im Winter ist das ja kein Problem, wenn du allerdings nicht ins Freie kannst, so versuche es mit dem Kühlschrank. Verwende dann ein Blech, das hineinpasst!)
Backe die Stangen etwa 12 Minuten. Lasse sie völlig auskühlen, klebe immer zwei Stangen mit einer Marmelade deiner Wahl zusammen und verziere nach Belieben mit Milchschokoladenkluvertüre (Josef Zotter Glühbirnchen!).
Es schmeckt auch sehr lecker, wenn du die Stangen mit Nutella (am besten selbstgemacht) füllst.
Ricciarelli, italienische Weihnachtskekse mit Mandeln, glutenfrei!

Ricciarelli sind ein typisch italienisches Mandelgebäck, in Italien bekommt man sie in den Pasticcerien das ganze Jahr über, speziell zu Weihnachten werden sie auch daheim gebacken. Es gibt hunderte Familienrezepte, die natürlich alle nicht verraten werden, ich teile meines mit dir. Die weichen Kekse schmecken wie Marzipan und zergehen im Mund!
300 g Mandeln, gehäutet, gerieben
80 g Staubzucker
eine Prise Salz
Abrieb von einer Bio Orange
Saft einer halben Orange
1 EL flüssiger Honig
4 Tropfen Bittermandelaroma
Eiklar von einem großen Ei
Staubzucker zum Formen und Bestreuen, ca. 100 g
Gib 200 g von den Mandeln in eine Schüssel, mische mit Zucker und Salz. Füge den Orangenabrieb hinzu. Verrühre den Honig, das Bittermandelaroma und den Orangensaft und gieße es über die Mandelmasse. Mische alles gut , bis die Masse durchfeuchtet ist.
Füge nun das Eiklar hinzu und verrühre wieder gut. Gib nun esslöffelweise die restlichen 100 g Mandeln unter die Masse und verrühre erneut jedes Mal gut.
Du hast nun eine recht klebrige Mandelmasse vor dir, die jetzt schon gefährlich lecker schmeckt!
Bestreue nun die Arbeitsfläche großzügig mit Staubzucker, am besten geht das mit einem Sieb, gib die Masse auf den Zucker und forme sie vorsichtig zu einer Rolle mit etwa 4 cm Durchmesser.
Von der Rolle schneidest du nun 1 cm dicke Scheiben ab und formst sie zu einer Art Raute. Die Enddicke sollte etwa 8 mm betragen. Während du arbeitest, musst du immer wieder mit dem Sieb Staubzucker aufbringen, die Rauten sollten völlig bedeckt sein. Ja, es ist eine klebrige Angelegenheit, aber das Ergebnis ist himmlisch!
Lege die Rauten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und backe sie bei 170°C ca. 13 Minuten, die Rauten sollten hell bleiben, nur am Rand ganz leicht bräunen, dann sind sie fertig.
Lasse sie am Blech abkühlen, das Gebäck ist warm sehr weich.
Diese Kekse halten etwa eine Woche, dann werden sie etwas fester. Aber das erleben sie nicht!
Kürbiskern Hufeisen

Dies ist auch einer meiner liebsten Keksteige, ich habe diese Masse schon vor einigen Jahren in einem Post veröffentlicht, den ich dir hier verlinke: Kürbiskernkekse nach Linzer Art, aus dem Post “ Last Minute Weihnachtskekse 2015″. Ist schon ein paar Jährchen her … aber immer noch lecker. Natürlich habe ich die Kekse dieses Jahr optisch verändert. Wäre ja langweilig!

Ich wünsche dir nun viel Spaß beim Nachbacken meiner Weihnachtskekse, Met trinken, die Schneelandschaft genießen, was auch immer. Aber: ohne Kekse geht zu Weihnachten gar nix. Bei uns jedenfalls!
