Bei mir beginnt der Frühling, wenn ich mit dem ersten selbstgesammelten Bärlauch im Körbchen nachhause komme. Tagelang nerve ich meine Mitbewohner, daß wir die Zeit ja nicht übersehen dürfen..der Bärlauch könnte ja sonst schon zu groß sein, oder schon blühen, oder abfrieren, oder-noch schlimmer -andere sammeleifrige Individuen könnten ja alles abernten, bevor wir da sind! (Wie unwahrscheinlich das ist, siehst Du in den Fotos….)
Nun, am letzten Sonntag sind wir dann endlich beutehungrig ausgeschwirrt in die Auwälder der Südsteiermark und haben uns mit den ersten frischen Vitaminen versorgt.
Unsere Aulandschaft um den Fluß Mur haben etwas mystisches, und ich komme mir auch immer vor wie ein keltischer Medizinmann, wenn ich da schweigend am Boden hocke und fast meditierend und betäubt vom Knoblauchduft die knallgrünen Blätter ernte.

Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen, er ist also verwandt mit Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel. Aufzeichnungen über seine Verwendung finden sich schon bei den Römern, sein Genuß ist also keine Modeerscheinung sondern uraltes Wissen um seine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Bärlauch enthält Magnesium, Mangan, Eisen, Vitamin C und Mineralstoffe,…also alles was man nach einem langen Winter braucht, und das frische Grün läßt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen… mir jedenfalls!!

Die Auwälder hier sind über etliche Kilometer hinweg wie mit einem grünen Teppich überzogen, trotzdem pflücke ich immer nur einige Blätter aus einer Pflanzengruppe und knicke sie ab, um die Wurzel nicht aus der Erde zu ziehen. In vielen Vorkommensgebieten ist der Bärlauch schon vor dem Aussterben bedroht. (hier offensichtlich nicht!)

Dieses Frühjahrsritual gehört schon seit vielen Jahren zu unserem Leben, es verbindet uns mit der Natur, wenn wir ausziehen um zu Sammeln, und ich bin jedesmal fasziniert von der stillen Schönheit dieser Wälder.



Rezepte: Bärlauchtoast, Bärlauchbutter, Frühlingskräutersuppe mit Bärlauch