Es ist Herbst geworden, und da muss ich natürlich unbedingt – wie jedes Jahr – wieder ein paar Kürbisrezepte mit dir teilen!

Meine Webseite hatte ich ja nun einige Wochen für Besucher gesperrt, was mir sehr schwer gefallen ist, aber leider gibt es immer mehr Gesetze und Datenschutzverordnungen (wo waren die in der Corona Zeit???), die einem kleinen Blogbetreiber wie mir dieses Hobby langsam unmöglich machen.
Ein findiger Anwalt hat tausende österreichische Webseitenbetreiber verwarnt (die Vorgehensweise dieses Menschen war mehr als fragwürdig) und mit einer Bußgeldzahlung belastet, da wir über Google Schriftarten unbewusst Daten unserer Besucher an Google weiterleiten und somit angeblich gegen den Datenschutz verstoßen. Um genau zu sein: Es werden keine Personendaten weitergeleitet, sondern nur das verwendete Gerät könnte rückverfolgt werden.
Nachdem ich nun erkannt habe, dass ich eigentlich Jura studieren müsste, um eine Webseite zu betreiben, die allen Verordnungen gerecht wird, ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange ich mir das noch antue. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich mein Werk, im Februar 2023 werden es 10 Jahre, irgendwann offline nur für mich weiter pflegen werde.
Für mich das Ende einer Ära!
Aber, soweit bin ich noch nicht, und so wende ich mich nun wieder einem angenehmeren Thema zu, den Kürbisrezepten!
Ich liebe Kürbisse über alles, ihre unglaubliche Formenvielfalt, ihre Farben, und natürlich die Vielseitigkeit in der Küche.

Wenn man sich amerikanische Kochbücher mit Kürbisrezepten ansieht, dann muss man sagen, dass wir in Österreich noch einen weiten Weg vor uns haben, bis der Kürbis die Stellung erhält, die er verdient.
Es gibt wirklich mehr als Kürbissuppe mit Kernöl, geröstete Kürbiskerne oder Kürbisgemüse mit Paprika. All das ist echt lecker, aber man könnte doch auch mal ein wenig von der Ölkürbisspur abweichen und neue Geschmacksrichtungen probieren. Sind wir doch den Amerikanern dankbar für Pumpkin Pie, Pumpkin Latte oder Pumpkin Muffins, oder genießen wir mal ein indisches Kürbis Curry, englisches Kürbis Chutney, marokkanische Kürbis Tajine … ach ihr tollen Kürbisse, ich liebe euch einfach!

Einer meiner besonderen Lieblinge ist der wunderschöne Muskatkürbis, leider habe ich heuer keinen im Garten.
Ich hatte das große Glück, von einer sehr lieben Arbeitskollegin, die meine Kürbisliebe kennt, einen halben Muskatkürbis zu bekommen, allerdings hatte diese Hälfte etwa 10 Kilo, der Plutzer war ein Riese!! Er wurde natürlich zur Gänze und mit viel Begeisterung verwertet, und einige meiner Kürbisversuche verrate ich dir nun!
Ich starte meinen Tag gerne mit einem ausgiebigen und gesunden Frühstück, und da ist Porridge ideal. Diese Variante mit Kürbis – Apfel – Mus ist bestens geeignet für die ersten düsteren, kühlen Herbsttage, wo man sich schon am Morgen nach warmem, cremigem Wohlfühlessen sehnt.
Porridge mit Kürbis – Apfel – Mus

Für das Kürbis – Apfel – Mus brauchst du:
2 große, säuerliche Äpfel
etwa 300 g oranges Kürbisfleisch (Muskat, Hokkaido, Butternuss …)
2 EL Rohrzucker
etwas Kardamom, frisch gemahlen
Die Äpfel kannst du nach Wunsch schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden. Auch das Kürbisfleisch schneidest du würfelig.
Gib Äpfel und Kürbis mit dem Zucker und wenig Wasser (etwa 100 ml) in einen Topf mit Deckel, koche alles auf und lasse es zugedeckt sanft köcheln, bis alles weich ist.
Fülle den Topfinhalt in einen Standmixer, füge Kardamom (oder Zimt!) hinzu und püriere alles sehr cremig, das funktioniert natürlich auch mit einem Pürierstab.
Für das Porridge brauchst du:
300 ml Hafermilch
4 gehäufte EL feinblättrige Haferflocken
1 EL Honig, Reissirup oder Ahornsirup
einige Walnusshälften
Koche die Haferflocken mit der Milch auf und köchle sie etwa 10 Minuten, bis sie eindicken, der Brei wird dabei etwas schleimig, das MUSS so sein! Süße das Porridge nach Belieben.
Fülle das Porridge in eine Schale und toppe es mit reichlich Kürbis – Apfel – Mus, garniere mit Nüssen.

Tipp: auf die selbe Weise kannst du auch ein Kürbis – Quitten – Mus herstellen, sehr aromatisch und etwas ganz Besonderes! Solltest du so wie ich verrückt nach Ingwer sein, koche und püriere ein Stück frischen Ingwer mit!
Das Mus eignet sich auch bestens als Dessert, garniere es mit karamellisierten Walnüssen.
Kürbissuppe ist ein Klassiker, ja, aber geschmacklich ist sie unglaublich variabel. Ein wenig Kokosmilch, etwas Zitronengras, Kurkuma und Koriandergrün, und schon schmeckt es nach Thailand.
Fernweh – Kürbissuppe mit Kokosmilch und Cashewnüssen

Für die Suppe brauchst du:
800 g Kürbisfleisch, gewürfelt (z.B. Hokkaido, der muss nicht geschält werden, Muskatkürbis oder Butternuss …)
eine große orange oder gelbe Paprika
Einen Stängel Zitronengras
eine 400 ml Dose Kokosmilch
200 ml Gemüsebrühe oder Wasser
1 TL Salz
ca. 60 g Cashewnüsse
½ TL Kurkuma
eine Prise Chiliflocken
Koriandergrün zum Garnieren
Befreie die Paprika von Strunk und Kernen, schneide sie in kleine Stücke, gib diese mit den Kürbisstücken so wie dem Zitronengras in einen Topf.
Gieße mit der Kokosmilch und dem Wasser auf und füge das Salz hinzu. Koche das Gemüse zugedeckt etwa 25 Minuten, bis der Kürbis weich ist. Entferne das Zitronengras.
Füge nun die Cashewnüsse, Kurkuma und Chiliflocken hinzu, lasse die Suppe etwas abkühlen und püriere anschließend alles in einem Standmixer, bis es sehr cremig ist.
Fülle die Kürbissuppe zurück in den Topf und erwärme sie vor dem Anrichten, mache sie aber nicht zu heiß, sonst schmeckt man die zarten asiatischen Aromen nicht!
Garniere mit etwas Koriandergrün … ausser du kannst dieses himmlische Kräutel nicht ausstehen. In diesem Fall würde ich Kresse empfehlen.

Solltest du deine Kürbissuppe lieber etwas dünnflüssiger genießen, dann füge beim Pürieren noch etwas Brühe hinzu!
Die folgenden Brötchen habe ich für meinen Mann und mich als Nachtmahl gebacken, serviert mit frischem Pesto (mit Kürbiskernen), Oliven und mildem Ziegenkäse. Viel ist nicht übrig geblieben!
„Flauschige“ Kürbisbrötchen mit Parmesan

Für die Brötchen brauchst du:
400 g Kürbispüree (Hokkaido, Muskat, Butternuss …)
200 g Hartweizengries
450 g Dinkelmehl glatt
50 ml Milch
20 g frische Hefe
1 TL Zucker
1 TL Salz
1 kleines Ei
geriebener Parmesan zum Bestreuen
optional etwas Kräutersalz
Mische Milch, Zucker und Hefe und rühre, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
Gib Kürbispüree, Mehl und Salz in eine große Teigschüssel, füge die Hefemilch hinzu und knete alles zu einem glatten, geschmeidigen Hefeteig. Verwende dabei bevorzugt eine Küchenmaschine oder die Knethaken des Mixers, denn der Teig ist recht weich, das ist gut so, denn die Brötchen sollen weich wie Pölsterchen werden!
Forme den Teig möglichst zu einer Kugel, decke die Schüssel mit einem Tuch ab und lasse den Teig etwa 90 bis 120 Minuten gehen.
Heize den Backofen vor auf 220°C, lege eine runde Auflaufform, Durchmesser 28 cm, mit Backpapier aus.
Gib den Teig auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche, knete ihn kurz und sanft zusammen, wiege Teilstücke mit ca. 85g ab und schleife sie zu Kugeln.
Ordne die Kugeln auf dem Backpapier in der Form an. Da der Teig recht weich ist, ist es besser, ihn in einer Form zu backen, die ihm einen Rand gibt, so kann er nicht verlaufen und die Kugeln bleiben schön!
Lasse die fertig angeordneten Teiglinge nochmal 15 Minuten gehen, bestreiche sie mit verquirltem Ei und bestreue sie mit Parmesan. Auch etwas Kräutersalz sieht hübsch aus.


Auf meinem Blog findest du viele weitere Kürbisrezepte, z.B. hier:
Muskatkürbis und Butternusskürbis, Rezepte für KOCHEN und KÜCHE
Hundekekse mit Kürbis und Hühnerleber
Und vielleicht hast du ja Lust auf einen Kürbisausflug in die schöne Südsteiermark? Dann besuche unbedingt diesen Ort:
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachkochen meiner Kürbisrezepte und hoffe, du kommst auch „auf den Kürbis“!