Zur Weihnachtszeit geistern im Internet sooo unendlich viele Keksrezepte herum, daß ich mir eigentlich gedacht habe, ich behalte meine für mich! Aber…irgendwie wäre ein Blogjahr nicht perfekt ohne…ja..das ultimative Keksrezept. Und so wie viele von uns habe auch ich meine Sorten, die ich aus Gründen der Gelingsicherheit und Aufgrund allgemeiner Begeisterung immer wieder mache. Und, um Gottes willen, die müssen immer gleich aussehen und die gleichen Zutaten haben, wehe ich würde da etwas verändern. Letztens wollte meine Tochter die Ischler Kipferl Masse in Ringe statt in Kipferln spritzen…mein Sohn war entsetzt! Dann wärs ja auch kein Kipferlrezept, bitte!
Also, die Familienklassiker, die Du nun gezwungenermaßen hier präsentiert bekommst, sind meine Ischler Spritzkipferln und Florentiner (Mhhhh, wie ich die liebe!!!)

Die wunderschön verzierten Kekse im Hintergrund hat meine Tochter gemacht (meine Gene!), das ist ihr Rezept. Von mir gibt es hier das Spritzteigrezept für die schönen Kipferln.
Spritzteig ist ja so eine Sache…er ist recht simpel und schnell gemacht, aber ohne das richtige Rezept sieht das nie so aus. Dieses Rezept funktioniert immer, der Teig ist allerdings recht fest und man denkt am Anfang, daß es unmöglich ist, ihn durch die Spritztülle durchzubringen, sodaß er wirklich als Kipferl am Blech endet. Aber glaub mir, es geht! Etwas Muskelkraft bitte!
Für den Teig brauchst Du, für ca. 18 Kipferln (es werden immer 2 zusammengeklebt, also eigentlich 36):
260 Gramm Mehl, glatt
200 Gramm Butter, weich
60 Gramm Staubzucker
1 EL Vanillezucker
1 Dotter
ein spritzer Backaroma Bittermandel
1 EL Sahne
Backrohr vorheizen auf 180 Grad Heißluft. Butter, Zucker und Vanillezucker schlägst Du sehr cremig, dann kommt der Dotter, die Sahne und das Backaroma dazu, wieder cremig schlagen. Zuletzt rührst Du das Mehl vorsichtig unter. Das alles geht mit Küchenmaschine oder Handmixer.
Nun brauchst Du einen Dressiersack mit Sterntülle 8 mm, fülle erst einmal 1/3 der Masse ein und spritze Kipferln aufs Blech, sie rinnen nicht auseinander, Du kannst sie also recht eng auflegen. Feeeeeest andrücken!!!!
Nun nimm das 2. Drittel des Teiges, und erst wenn auch dieser verbraucht ist, den Rest. Der Teig wird durch den Druck der Hand warm und würde sich dann nicht mehr so schön spritzen lassen, deshalb sollte man nicht alles zugleich einfüllen.
Backe die Kipferln ca. 10 Minuten, sie sollen nur am Rand leicht gebräunt, sonst sehr hell sein. Am Blech auskühlen lassen.
Wenn die Kekschen kalt sind, kannst Du je 2 mit Marillenmarmelade (oder nach Vorliebe…) zusammenfügen, wieder trocknen lassen und zuletzt die Spitzen in geschmolzene Zartbitterkuvertüre tauchen. Ich mache die begehrten Teilchen nun schon das 2. Mal innerhalb einer Woche…die verschwinden immer irgendwie…

Aber jetzt nicht müde werden, eine Sorte machen wir noch, meine Florentiner. Auch Florentiner sind ganz einfach, wenn man das richtige Rezept hat und ein paar Dinge beachtet.
Die Masse rinnt auseinander, um das etwas einzudämmen, ersetze ich einen Teil des Zuckers durch Traubenzucker. (Reformhaus)
Die Zutaten, für etwa 14 Stück:
50 g Butter
35 g Staubzucker
15 g Traubenzucker
2 TL Honig
50 g Mehl
8 kandierte Kirschen, gehackt
25 g Mandelblättchen
25 g gehackte Walnüsse
50 g gehacktes Orangeat
ca. 80 g Zartbitterkuvertüre für die Rückseite der Florentiner

Ofen vorheizen auf 180 Grad Umluft. Gib Butter, Zucker und Honig in einen kleinen Topf, verrühre alles und lasse es heiß werden, sodaß alles schmilzt. Nimm den Topf vom Herd und gib die gehackten Zutaten dazu, zuletzt das Mehl, und verrühre gut.
Nun setzt Du mit einem Löffel kleine Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech, etwa so wie große Walnüsse, und drückst die etwas flach. Schau, daß Du bei jedem Häufchen eine Kirsche im oberen Bereich hast!
Schiebe das Blech ins Backrohr und stelle 10 Minuten ein. Wie schon gesagt rinnt die Masse auseinander, deshalb nehme ich das Blech 4 Minuten vor Ende der Zeit aus dem Ofen und schiebe die dünnen Ränder der Fladen mit einem Speisemesser oder einer Palette etwas zusammen, sodaß es eine schöne Form bekommt. Nun die restlichen 4 Minuten backen, Du kannst sie auch wenn sie fertig sind nochmal etwas in der Form korrigieren. Fest werden die Florentiner erst, wenn sie erkaltet sind, also unbedingt solange am Blech lassen!
Zuletzt werden die Unterseiten der Plätzchen mit Zartbitterkuvertüre glasiert, am besten mit einem Pinsel. Diese Leckerei ist herrlich krokantig, knusprig und weich durch die Schokolade…ich kann gar nicht genug bekommen!


So, jetzt hab ich Baustelle in der Küche, und es ist schon spät! Germteigschnecken habe ich auch noch schnell gemacht…die gibts demnächst bei mir am Blog!! Gute Nacht!