Eine Buchvorstellung für meinen Verlag (Leopold Stocker Verlag) ist noch ausständig, ich habe ja zuletzt zwei Bücher bekommen, und das Zweite möchte ich Dir nun heute präsentieren.
Der Titel: Dinkel, Amarant, Quinoa & Co – Korngesunde Köstlichkeiten
Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, denn seit meiner frühesten Jugend liebe ich Körner und Getreide. Zum 21. Geburtstag habe ich eine Osttiroler Getreidemühle von meinen Eltern bekommen, diese hat heute noch einen Fixplatz in meiner Küche und wird ständig benutzt. Ich sage jetzt nicht, wie lange das her ist, aber als ich damit anfing, ins Reformhaus zu gehen und dort Leinsamen, Urkorn, Kamut oder Hirse zu kaufen, galt man damit als „Körndlfresser“, was durchaus meist nicht positiv gemeint wurde! Das hat sich zum Glück etwas verändert, und heute trifft es total den Trend, wenn man mit Quinoa oder Amarant in der Küche umgehen kann. Zumindest dort, wo gerne und gesundheitsbewußt gekocht wird!
Die Kapitel sind nach der Körnerart sortiert, es gibt zu jedem Körndl/Getreide einen allgemeinen Teil über Geschichte, Anbau und Eigenschaften, des weiteren Kapitel über Getreideunverträglichkeit, Mehlsorten und Brot backen. Und es gibt deftige und süße Rezepte zu jedem von ihnen. Du findest im Inhalt Amarant, Buchweizen, Bulgur, Couscous, Dinkel, Einkorn, Gerste, Grünkern, Hafer, Hirse, Kamut, Mais, Quinoa, Reis, Roggen und Weizen.
Das Buch beinhaltet viele tolle Rezepte, wie Amarantlaibchen, Buchweizenstriezel mit Nussfülle, Couscousrouladen, Grünkernbraten, Haferflockenschmarren, Polentapizza und etliche mehr. Viele schöne Fotos begleiten die Rezepte und zeigen, wie das Gericht aussehen soll.
Ich habe schon einiges ausprobiert, auf meinem Blog zeige ich Dir ein ZIMTRISOTTO und einen AMARANT-DINKEL-TEEKUCHEN. Die Rezepte funktionieren sehr gut, ein paar Kleinigkeiten habe ich für mich angepasst, wie immer.
AMARANT-DINKEL-TEEKUCHEN
Das aussergewöhnliche hier: es werden Amarantpops in die Masse eingearbeitet. Das hat mich sofort fasziniert, denn ich hatte welche daheim, wusste aber nichts rechtes damit anzufangen, ausser sie zum Müsli zu mischen. Also, ab in den Kuchen damit! Die kandierten Früchte meiner Wahl waren Cranberries, und diese wurden bei mir in Amaretto ertränkt. Und im Buch besteht die gesamte Mehlmenge aus Dinkelvollkornmehl. Mir war der Kuchen damit etwas zu schwer und auch recht dunkel, so habe ich nur zur Hälfe Vollkornmehl verwendet und den Rest durch glattes Dinkelmehl ersetzt. Ich habe ihn beim 2. Mal mit Quinoapops versucht, auch das funktioniert bestens.
Dies ist ein wirklich klassischer Englischer Teekuchen, saftig und luftig, schmeckt zu jeder Tageszeit, auch zum Frühstück mit englischer (oder hausgemachter) Orangenmarmelade.
Für eine Kastenform brauchst Du:
50 g Zartbitterkuvertüre
50 g Walnüsse
70 g getrocknete Cranberries
3 EL Amaretto (Mandellikör)
eine Naturzitrone, gewaschen
4 Eier
120 g Butter, weich
140 g Staubzucker
70 g Dinkelmehl glatt
70 g Dinkelvollkornmehl
1 TL Backpulver
60 g Amarantpops
Hacke die Schokoalde und die Nüsse mit dem Messer. allerdings nicht zu fein, im Kuche soll man noch auf die Stückchen beissen!
Gieße den Amaretto über die Cranberries, mische durch und lasse sie etwa 30 Minuten ziehen.
Heize den Backofen vor auf 170 Grad Heißluft, buttere und bemehle eine Kastenform.
Reibe die gelbe Schale der Zitrone ab und presse den Saft aus.
Trenne die Eier und schlage die Eiklar zu steifem Schnee.
Mische die Mehlsorten, das Backpulver und die Amarantpops in einer Schüssel und stelle sie bereit.
Gib die Butter, den Zucker und die Zitronenzesten in eine Rührschüssel und rühre die Masse , bis die Butter sehr hell und luftig ist.(oder mit der Küchenmaschine).
Rühre die Dotter nacheinander ein, mixe jedes mal etwa 30 Sekunden gut durch.
Mische nun die Cranberries mit einem EL von der Mehlmischung, und gib diese sowie die Nüsse, Schokolade und Zitronensaft zum Teig, verrühre alles kurz. Zuletzt kommt noch die Mehlmischung dazu und wird nur mehr kurz eingeschockt, bis das Mehl vermengt ist. Hebe den Eischnee mit einer Teigspachtel vorsichtig unter, fülle den Teig in die Form und backe den Kuchen etwa 40 – 45 Minuten.
Bestreue den fertigen Kuchen mit Staubzucker, Du kannst ihn natürlich auch mit einer Zitronenglasur veredeln.
ZIMTRISOTTO
Das zweite Rezept, das ich ausprobiert habe, ist das „Zimtrisotto“ von Seite 140. Jetzt denkst Du bestimmt: „Ach Gott, Milchreis! In dem Buch gibt es bestimmt ausgefallenere Rezepte als simplen Milchreis“!
Ja, das mag schon stimmen, aber gerade an diesen simplen, klassischen Rezepten erkennt man die Qualität eines Kochbuchs, denn jeder kennt das Gericht, hat Vergleichsmöglichkeiten (Oma, Mama, Landliebe …) und hat eine genaue Vorstellung davon, wie es schmecken soll.
Milchreis soll so flüssig sein, dass er beim Auskühlen und Eindicken cremig und samtig bleibt, und nicht fest und klebrig wird wie Kleister. Er muss sich im Mund anfühlen wie eine Wolke Schlagrahm, und muss Wonnegefühle auslösen, wie früher bei Mama. Und keiner soll kommen und sagen: „Naja, der von LANDLIEBE ist besser!“
Und genau all diese Anforderungen erfüllt dieses Rezept. Die Mengen an Reis und Flüssigkeit stimmen genau, der Reis bleibt auch nach dem Abkühlen matschig und cremig wie Risotto, und schmeckt herrlich. Ich habe ein bißchen bei der Fettmenge nachgeholfen, indem ich einen Teil der Milch durch flüssige Schlagsahne ersetzt habe, und auch habe ich am Schluss etwas mehr geschlagene Sahne untergehoben, wenn schon – denn schon! (Fett ist ein Geschmacksträger, ich kanns nicht oft genug sagen …)
Zudem habe ich dem Rezept eine halbe Vanilleschote beigefügt und ihm ein wenig orientalischen Touch verliehen, indem ich einen EL Rosenwasser (vom Türken) beigement habe, das schmeckt toll. Ist aber optional.
Für 4 Dessertschalen (oder 6 kleine …) brauchst Du:
400 ml Milch
200 ml Sahne
1/2 Vanilleschote
50 g Zucker
1 TL Zimt
100 g Rundkornreis (bevorzugt Carnaroli Risottoreis, oder spezieller Milchreis)
20 g Butter
50 g weisse Kuvertüre, gehackt oder Drops
1 EL Rosenwasser
150 ml Sahne
Schlitze die Vanilleschote der Länge nach auf, lockere die Körnchen innen ein wenig mit einer feinen Messerspitze. Erhitze die Milch, Sahne, Zucker, Vanilleschote und Zimt und stelle sie beiseite. Erhitze die Butter in einer Kasserolle, schwitze den Reis darin kurz an, lösche mit der Zimtmilch ab und lasse den Reis bei sehr schwacher Hitze zugedeckt etwa 30 Minuten köcheln, rühre immer wieder um.
Der Milchreis ist fertig, wenn die Reiskörner schön weich, aber noch nicht zerkocht sind, und das ganze eine zähflüssige Konsistenz hat. Es dickt mit dem Abkühlen ein!
Entferne die Vanilleschote (alles schön auskratzen!), füge nun in den heißen Reis die Schokolade und das Rosenwasser hinzu, rühre durch bis die Schokolade geschmolzen ist. Schlage die 150 ml Sahne steif und ziehe sie unter den abgekühlten Reis. Verteile das Dessert auf hübsche Schalen und stelle es NICHT in den Kühlschrank, Milchreis schmeckt bei Zimmertemperatur am besten.
Also, tue Dir etwas Gutes, gönn Dir ein wenig Körndlfutter, tolle Ideen gibts in „Dinkel, Amarant, Quinoa & Co„!