Heute habe ich unsere eigenen Cranberries geerntet!! Die Ernte hat zwar noch keine nordamerikanischen Ausmaße- siehe hier: http://www.cranberries-usa.eu/at/AbisZ_ernte.php –
aber sie sind aus unserem Garten!

Doch so hübsch die Früchtchen auch sind, roh schmecken sie nach Mostapfel…oder schlimmer! Aber gekocht als Sauce, Marmelade oder Chutney…nicht zu schlagen! Eine süß-herbe Geschmacksbombe – und das inspiriert mich heute zu meinem Herbstdessert: Apfelmus mit einer Haube aus Cranberrie-Orangensauce.

Ich starte jedoch nicht mit meinen hübschen roten Beeren, sondern mit der Zubereitung vom Apfelmus. Dieses Mus lieben wir alle, besonders meine Tochter Julia. Sie gibt es über ihr Müsli, oder sie löffelt es am Abend vorm Fernseher direkt aus der großen Rührschüssel…Apfelmus statt Kartoffelchips, na das ist doch mal was!
Es gibt ja diverse Möglichkeiten, Äpfel zu Mus zu verarbeiten, meine Methode ist es, die Äpfel im Rohr weichzubraten:
Ich schneide die Äpfel in Viertelspalten, entferne das Kerngehäuse und gebe sie in einen Bräter. Nicht schälen, die Schalen geben Farbe und Geschmack!!! Die Spalten bestreue ich mit Rohrzucker, gebe ca. 1 cm hoch Wasser -oder Weißwein – ins Bratgeschirr und stelle es bei 170 Grad Heißluft ins Backrohr. Es dauert ca. 50 Minuten, bis sie weich sind und zerfallen.
Nimm eher säuerliche, herbe Sorten, also eher alte Bauernsorten! Wir haben noch einen Schafnasenbaum im Garten, eine selten gewordene alte Art mit rosa-roter gestreifter Schale und festem Fleisch, sie schmecken toll als Mus und es wird wunderschön rosa.
Gut sind auch Coxorangen, Boskop oder Ananasäpfel….auf jeden Fall eher die einfachen, nicht hochgezüchteten Äpfel. Auch solche Sorten werden zum Glück wieder häufiger auf Bauernmärkten angeboten.


Die weichgebratenen Äpfel dürfen auskühlen und kommen dann mit dem Saft der sich gebildet hat und noch einem EL Vanillezucker in einen Blender. Mein VITA MIX Blender pürriert sie so cremig fein, daß mein Apfelmus damit schon fertig ist. Früher habe ich es noch durch die Flotte Lotte passiert…wegen der Schalenstücke, aber dieser Blender schafft das locker. Und durch das Mitpürrieren der Schalen bekommt das Mus seine tolle Farbe!

Diese fluffige, samtige Mus kannst Du nun natürlich auch gleich so vernichten…ohne viel Schnickschnack….Apfel pur! Aber ich möchte es für mein Dessert nun noch etwas stylen. Ich mische das Mus mit etwa 250 ml griechischem Naturjoghurt mit 10 % Fett…unbedingt dieses, sonst wird das Ganze zu flüssig. Du kannst auch gerne Mascarpone nehmen, dann lass einfach den Hauptgang davor weg…
Dann verteile ich es auf 4 Dessertschalen – ich nehme hier gerne etwas rustikalere Keramikschalen, ist ja auch ein rustikales Dessert – und stelle diese in den Kühlschrank.
Aber nun, meine lieben kleinen roten Beerchen, kommt ihr aufs Feuer! Für die Cranberrie-Haube brauchst Du:
ein Schälchen Cranberries
2 Orangen
2 EL Rohrzucker
1 EL Vanillezucker
1 EL Speisestärke
Die Orangen presst Du aus, der Saft einer Orange kommt mit den Beeren in eine Kasserole, der Saft der zweiten kommt in ein Glas und damit rührst Du die Speisestärke an.
Die Mischung in der Kasserole wird aufgekocht, bitte Deckel drauf! Die recht großen Kugeln platzen durch die Hitze auf und das spritzt und ploppt! Koche etwa 5 Minuten, bis die Beeren alle zerplatzt sind, dann rühst Du die Stärkemischung ein, kurz aufkochen bis die Masse stockt und vom Herd nehmen. Abkühlen lassen.
Koste die Sauce nochmal, eventuell mußt Du nachsüßen, man kann auch etwas Honig dazugeben.

Ich hole nun meine Schalen wieder aus dem Kühlschrank und richte an: ein großer Klecks Cranberriesauce in die Mitte, daneben noch etwas Apfelmus ohne Joghurt, darüber etwas in Späne geschnittene Milchschokolade, ein Streihen Arancini. So, nun nochmal ab in den Kühlschrank…hallo, wieso hab ich nur mehr 3 Schalen? Aha, meine Tochter ist mit ihrer schon abgerauscht…“ich mags eh nicht so kalt!“


Die Cranberriesauce passt auch toll zu Wild oder Ente, dann keinen Vanillezucker verwenden Und Übrigens: Apfelmus läßt sich bestens einfrieren, ist also auch super geeignet, um Äpfel zu verwerten.
Anmerkung zur Milchschokolade: Ich habe immer einen 1000 Gramm Block Peruanische Bio-Vollmilchkuvertüre in meinem Vorratskeller, das ist die beste Milchschokolade, die ich je gegessen habe! Ich bestelle all meine Schokoladen – auch diese – über Amazon bei der Firma PATI-VERSAND, ein Patisserieversand aus Deutschland mit tollen Produkten.
Kann ich nur empfehlen!!!!